Samstag, 11. Juni 2011

zauberweg

langsam sinkt sie zu boden. ihre knie berühren das kühle parkett, jetzt auch die schienbeine. die hände hält sie schützend über den kopf, die tränen fließen heiß ihre wangen hinunter. manchmal stößt sie unterdrückte schluchzer aus. in ihrem kopf schwebt die eine frage herum. die frage ohne antwort. eig gibt es doch auf alles eine antwort oder etwa nicht? warum hat sie es nur so weit kommen lassen? warum hat sie nicht schon früher aufgegeben? alles ist schrecklich geworden, doch es ist schon zu lange her, als dass sie hätte umkehren können. die einzige chance die sie jetzt noch hat, ist einen weg hinaus zu finden, an einer abzweigung abzubiegen und eine andere richtung einzuschlagen. aber sie weiß nicht mal ob sie das wirklich möchte denn immer wenn eine weggabelung in sicht kommt schlägt sie doch wieder den alten weg ein. er verspricht so viel. der wind flüstert hier schöne worte und sie fühlt sich zu hause. es ist der magische weg, er zieht sie an und zieht sie in seinen bann, sie kann ihm nicht entkommen und das ist das gefährliche. denn je weiter sie diesem weg folgt desto dunkler wird der himmel über ihr. desto mehr sträucher wachsen am wegrand, schneiden sie von der übrigen welt ab, sodass sie nur noch das sehen kann was der weg ihr zu bieten hat. außerdem tun sich immer weniger abzweigungen auf bis sie schließlich ganz verschwinden und sie einsam auf ihrem weg in die verdammnis wandelt. der weg wird sie umbringen. doch sie liebt ihn zu sehr um sich davon trennen zu könnnen.

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