Sonntag, 19. Juni 2011

Gedanken

Ich sitze hier und höre Musik die du magst. Sitze hier und höre Musik, obwohl ich eigentlich Französisch lernen sollte, obwohl ich noch Hausaufgaben machen muss. Aber ich kann mich nicht konzentrieren. Mein Magen schmerzt, schmerzt so unendlich doll, weil er leer ist. Alles in mir ist leer, mein Herz, meine Seele. Ich vermisse dich. Ich liebe dich. So sehr, so sehr. Siehst du dass denn nicht? Alles ist leer, nur mein Kopf, der ist voll. Voll von Gedanken. Voll von der Stimme die ihn ganz ausfüllt. Mich zusammenschreit. Ich bin so schwach. Ich sinke in der Ecke neben der Tür auf den Boden, halte schützend die Arme über meinen Kopf, würde gerne abschließen, allein sein, ganz allein, aber ich kann nicht. Meine Eltern haben den Schlüssel. Ich hasse sie, sie sitzen gerade unten und essen Eis. Meine Geschwister auch. So unbeschwert, so wünschenswert. Ich kauere in meiner Ecke, mit dieser Leere in mir, die mich komplett ausfüllt, langsam, ganz langsam auffrisst und alles von mir verschwinden lässt. Ich bekomme es nicht hin, glücklich zu sein, obwohl es das einzige ist was ich möchte. Ich habe Angst vor morgen. Morgen muss ich mich den Enttäuschungen stellen, die ich so einfach hätte verhindern können. Unten spielt meine Mutter Klavier. Deine Lieblingsmusik übertönt hart die lieblichen Töne. Ich will weinen, alles rauslassen, aber es kommen keine Tränen. Selbst meine besten Freunde haben mich verlassen. Ich will schreien, doch etwas in mir hält es zurück. Ich will schneiden, doch ich weiß, dass es schlecht ist, also lass ich es. Ich will schlafen. Selbst diesen Genuss gönne ich mir nicht. Ich darf nichts. Nichts. Denn ich bin es einfach nicht wert. Will es beenden das alles hier. Das Leben, dass ich nicht wert bin.

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