Sonntag, 5. Juni 2011

nur eine von 100 Mio schlaflosen nächten

meine lider sind schwer, mein kopf wie blei. mein körper braucht ruhe, der sarg meiner seele ist ausgelaugt. musste zu viel tun um die tote seele zu decken. anderen verheimlich dass sie gestorben ist. er macht das schon lange mit, doch auch mit dem sarg bin ich nicht mehr zufrieden. meine seele verdient etwas schönes. etwas überirdisches soll sie umhüllen, nicht das schwabbelnde mit narben übersähte fett einer 15-jährigen. in meinem kopf ist es laut. dröhnend machen sich gedanken bemerkbar. gedanken, die erst mit der nacht kommen. gedanken, die sich nur tagsüber verdrängen lassen. nachts kommen sie hoch, schleichen heimlich, still und leise zu mir hinauf und flüstern sanfte worte in mein ohr. verführungen, verwünschungen. mal sind sie nett, mal böse. doch eins haben sie immer gemeinsam. sie lassen mich nicht schlafen. stehlen meine einzige ruhe, meine einzige energiequelle. rauben mir den atem. wollen dass ich esse, wollen dass ich schneide. wollen dass ich fresse, wollen dass ich leide. wollen einfach nur da sein und mich belästigen. dann fühlen sie sich gut, die gedanken. dann können sie seelenruhig einschlafen. aber in mir haben sie enttäuschung hinterlassen. enttäsuschung und wut. traurigkeit und schmerz. leere und missgunst. sie verhindern, dass ich mich geborgen und sicher fühle. wollen dass ich keine liebe mehr spüre sondern nur noch schmerz. warum tun sie mir das an? warum, warum, warum? ich bin lebensmüde. ich will einfach nicht mehr. ich bin müde, kann nicht schlafen. das leben hat mir nichts mehr zu bieten. ich will einschlafen und nicht mehr aufwachen, dann wären all die sorgen und ängste vergessen. all das leid, der kummer, der schmerz. alles schlechte wäre weg. einfach so, in luft aufgelöst. aber ich kann nicht, denn irgendetwas hält mich am leben. ein winziges, kleines fünkchen hoffnung auf etwas. irgendetwas.

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