Montag, 11. April 2011

Teddy ♥

Ich erwische mich immer öfter dabei wie ich in meinem Gedächtnis nach Erinnerungen krame. Erinnerungen die zu schön sind um wahr zu sein. Erinnerungen die ich längst vergessen haben sollte weil sie mich nur traurig machen. Mich bereuen lassen. Warum habe ich aufgegeben damals? Ich weiß nichts mehr. Ich bin zu schwach um neu anzufangen aber zu stark um wirklich aufzugeben und zu gehen von hier. Wenn ich dünn bin werde ich glücklich sein können. Mich schön fühlen können. Das ist es was ich so sehr möchte. Ich erwische mich dabei wie ich abends mit dem Teddy im Arm einschlafe und morgens mit ihm in Arm aufwache. Ich bin doch kein kleines Kind mehr. Wäre so gern eines. So gern. Wehmütig sitze ich stundenlang am Fenster. Weine lautlos. Sehnsüchtig den Mond anschauend. Will vergessen. Suche in meinem Gedächtnis nach alten Erinnerungen. Damit ich glücklich sein kann. Zwischen unzähligen Vokabeln und Formeln, Zeiten und Texten finde ich die Bruchstücke staubiger Erinnerungen. So lange her. Ich wurde vollgestopft, abgespeißt mit anderem Zeug. Zeug was mich nicht interessiert. Chemie, Physik, Biologie, Mathematik. Alles wurde reingeprügelt. Mein Kopf droht zu platzen, wollte mich wehren. Keine Chance. Wehren bedeutet nicht aufpassen, nicht lernen, keine Hausaufgaben erledigen. Wehren bedeutet schlechte Noten. Bedeutet, dass ich andere Enttäusche. Lehrer. Eltern. Mir sind meine Noten egal. In den Fächern die mich nicht interessieren. Ich lerne gerne Englisch, lese gerne Texte, mag die französische Aussprache. Geschichte interessiert mich. Aber warum darf ich nicht meine ganze Zeit diesen Fächern widmen? Warum muss ich meine kostbaren Zeit mit unnötigem Quatsch verschwenden. Was interessiert es mich ob Wasserstoff H-plus-Ionen bildet oder nicht. Ob sie überhaupt gebildet werden. Was interessieren mich H-plus-Ionen? Chemie richtet nur Zerstörung an. Überall. Wir werden verseucht, vergiftet, vergast. Geldgier. Machen uns krank. Alles unsere Schuld. Müsste alles nicht sein. Eine Welt ohne Geld und Technik. Wäre so viel friedlicher. So viel schöner. Unmöglich. Leider. Ich baue mir meine eigene Welt, mein eigenes kleines Haus. Forme es aus Lügen, bald schon wird es größer. Bekommt Garten und Garage. Alles wird gut. Alles wird gut. Ich verziehe mich in mein Haus und schaue der Welt von außen zu. Der Zerstörung, dem Hass, der Unzufriedenheit. Sitze in meinem Haus. Zufrieden, der Hass auf mich wird immer weniger bis ich mich ganz zerstört habe.

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